Island 10 Tage Ringstrasse im Mai / Juni

Island 10 Tage Ringstrasse im Mai / Juni

Nach unserem Kurztrip vor 2 Jahren im Winter war schnell klar das wir wieder nach Island wollen. Und diesmal die klassische Ringstrassenumrundung. Das alles Ende Mai da es nicht so überlaufen sein sollte, das Wetter nicht mehr ganz so bösartig ist und alles bezahlbar bleibt. Die Planung begann im September 2018 mit dem Buchen der Flüge und Hotels. Bei den Hotels achteten wir auf Stornierbarkeit falls sich am Reiseverlauf etwas ändern sollte. Und da wir nicht mehr die Jüngsten sind sollte auch ein eigenes Bad / WC dabei sein. Als Teilstreckenüberschrift wähle ich deshalb auch die Unterkünfte.

Ankunft Keflavik – Lighthouse Inn Gardur

Gegen 16 Uhr landeten wir in Island mit der „Snaefellsjökull“ von Icelandair. Mit dem Shuttlebus ging es an der zweiten Haltestelle raus zu Blue Car Rental. Wir erhielten unseren Dacia und starteten Richtung Hotel. Da es ja lange hell war ging es Richtung Gunnuhver Geothermalfeld. Einfach eindrucksvoll und genau dafür kommt man ja nach Island. Das Brodeln, Zischen und Stinken gepaart mit der Farbenpracht ist gewaltig.
Auf dem Rückweg zum Hotel schauten wir uns noch die Brücke zwischen den Kontinenten an. Mit einem schönen Sonnenuntergang am Gardur Lighthouse endete dieser erste Tag.


Lighthouse Inn Gardur – Solheimahjaleiga Guesthouse

Nach einem normalen Frühstück freuten wir uns auf ein Highlight dieser Reise – Inside the Volcano. Deshalb mussten wir recht zeitig starten, denn 12 Uhr sollte das Abenteuer beginnen. Vorher mussten wir bei Bluecarrental vorbei denn die Reifenwarnleuchte am Auto war an, selbst nachdem wir den Luftdruck kontrolliert haben. Aber die meinten das wir uns keine Sorgen machen müssen. Mit ungutem Gefühl fuhren wir weiter aber es ist tatsächlich während den folgenden 3000km nichts passiert.
Auf der Ringstrasse durch Reykjavik und ab in die Berge. Rechtzeitig erreichten wir den Meeting Point. Nach einer 3 km Wanderung zum Vulkaneinstieg, wo wir die Kontinentalspalte noch einmal kreuzten, erhielten wir eine Einweisung plus Sicherheitsausrüstung. Und dann ging es mit dem Korb 120m in den Schlund des 1974 entdeckten Hohlraumes. Schon auf dem Weg nach unten waren die verschiedenen Farben, welche durch Schwefelgase die sich auf Basalt gelegt haben entstanden, grandios. Auf den Fotos kommt die Farbenpracht nicht zur Geltung.
Auf dem Rückweg wurden uns noch kleinere Lavahöhlen gezeigt.

Auf der Weiterfahrt zum Hotel fiel uns ein Hinweis zu den aktuellen Verkehrstoten des laufenden Jahres auf. Die Zahl wird wohl bei jedem tödlichen Unfall aktualisiert. Hoffentlich bleibt sie bei Eins. Vom „Bra Fence“ existiert nur ein unscharfes Foto aber das kann man sich ja im Netz anschauen.
Am Seljalandsfoss fuhren wir diesmal vorbei und schauten uns den Gljufrabui an. Nicht ganz so eindrucksvoll aber fast genauso nass. Nach links ging ein Weg zum Solheimajökull Gletscher den wir uns nicht entgehen liessen. Immer wieder toll so nah an den Gletschermassen zu stehen. Am Hotel schnell das Zimmer bezogen und lecker zu Abend gegessen. Da noch Zeit war machten wir einen Abstecher zum Reynisfjara Strand, mit dem sich ja seit 2017 besondere Erinnerungen verbinden. Ich sage nur Flutwelle! Um diese Zeit viel leerer und nicht so stürmisch wie beim letzten Mal. Immer wieder schön.


Solheimahjaleiga Guesthouse – Guesthouse Skalafell

Heute mussten wir zeitig aus den Federn denn ein Spaziergang zum Strand von Sólheimasandur stand auf dem Programm. Wir wollten den 4 km langen Fussweg auf uns nehmen und das Wrack des 1973 notgelandeten Flugzeugs möglichst ohne andere Touristen anschauen. Nur einer kam zum Filmen mit seiner Drohne noch dazu.
Auf der Weiterfahrt Richtung Osten passierten wir Laufskálavarða. Einer der wenigen Plätze wo man auf Island Steinmännchen bauen darf. Hier wurde durch einen Vulkanausbruch des Katla ein Gutshof zerstört. Und es entstand die Tradition, das derjenige der das erste Mal hier vorbeikommt ein Steinmännchen bauen soll um Glück auf seiner weiteren Reise zu haben. Wir haben es getan und es hat gewirkt.
Als nächstes besuchten wir den Geopark Skaftáreldahraun. Eine moosbedeckte Lavalandschaft die eindrucksvoll die Naturkräfte bezeugen.
Links zog uns ein winziger Wasserfall in seinen Bann (Parkplatz gegenüber). Der Fossalar. Klein aber trotzdem schön. Weiter ging es zum Skeiðarársandur Brückendenkmal. 1996 wurde die Ringstrassenbrücke nach einem Vulkanausbruch durch Wassermassen und Eisblöcke zerstört.
Nächstes Highlight war der Svínafellsjökull, die Gletscherzunge des Vatnajökull. Eine mehr als holprige Schotterpiste führt zum Gletscher (wir sind vorsichtshalber das letzte Stück gelaufen) welcher gigantisch ist sich aber auch immer weiter zurückzieht.
Aber das wirkliche Highlight war der Jökulsárlón, die Gletscherlagune in Island. Vorher statteten wir Ihrer kleinen Schwester, der Fjallsárlón einen Besuch ab. Leider nur kurz aber wir konnten nicht alles haben. Am Jökulsárlón buchten wir kurz entschlossen eine Tour mit einem Amphibienfahrzeug. Es war super so nah an den Eisblöcken vorbei zu fahren. Und danach noch über die Brücke zum Diamond Beach. An die Gletscherlagune und diesen Strand werden wir uns sicher immer erinnern.

Guesthouse Skalafell – Taergesen Bed & Breakfast

Nach dem Frühstück nutzten wir die Nähe zur Gletscherlagune um ihr einen zweiten Besuch abzustatten. Dieser Ort ist einfach zu schön. Auf dem Weg dorthin konnten wir 3 Rentiere am Wegesrand beobachten.

Nachdem wir uns am Eis satt gesehen haben machten wir uns auf den Weg nach Reyðarfjörður. Viel zu fahren aber mit ständigen Fotostopps auch viel zu schauen. Ein riesiger roter Stuhl mitten in der Landschaft. Erinnert an irgendetwas mit Möbeln. Wir sahen in der Ferne die „Spitsbergen“ von Hurtigruten. Erinnerungen an unsere Postschiffreise…. Kaffee gab es im Havari Cafe. Der Kaffee war lecker. Es gab auch eine Auswahl an Essen, welche wir aber nicht genutzt haben. Hier treten wohl ab und zu Künstler auf, denn eine Bühne war vorhanden. Ein Muss war Petras Steinmuseum, faszinierend wie viele Steine jeder Größe hier zusammen getragen wurden. Am Abend trafen wir dann im Hotel ein, in welchem auch Teile von „Fortitude“ gedreht wurden.



Taergesen Bed & Breakfast – Guesthouse Storu Laugar

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Schneetreiben machten wir uns auf zur nächsten Etappe. Der Dettifoss war das erste Ziel. Die Strasse führt streckenweise parallel zu einem Fluss. Hier bieten sich tolle Ausblicke wie in einen Canyon. Als Zufahrt zum Dettifoss mussten wir die 862 nehmen, die östliche Strasse war gesperrt. Vielleicht kommen wir bei einem weiteren Besuch auf diese Seite, denn man kommt scheinbar spektakulär nah an die Felsen heran. Nach einem kurzen Marsch vom Parkplatz empfing der Wasserfall uns mit eisigen Temperaturen und eiskalter Gischt. Dadurch waren alle Pflanzen von einer Eisschicht bedeckt, absolut eindrucksvoll. Nachteil, die Wege waren nicht weniger vereist und die Finger froren beim Fotografieren an der Kamera fest. Die Geräuschkulisse war gigantisch. Noch ein kurzer Spaziergang und wir waren am Selfoss. Nicht ganz so groß aber nicht weniger schön.


Nun ging es wieder südlich zum Hverarönd Geothermalgebiet. Überall brodeln Schlammtöpfe, es „duftet“ wie in einer Chemieküche. Aus manchen Steinbergen pfeift der heisse Dampf heraus. Man kann sich gut vorstellen was da wenige Meter unter den Füssen passiert. Und hofft das es auch da bleibt.
Weiter zum Viti Krater. Ergebnis einer Dampfexplosion, tolle Farbe und schön anzuschauen. Für eine Wanderung am Kraterrand fehlte uns aber die Zeit.
Auf dem Rückweg ein obligatorischer Stop zum Duschen, na fast. Schon irre, das hier tatsächlich warmes Wasser aus der Dusche kommt. Das Waschbecken ist nur Show.



Nachdem wir letztes Jahr die Blaue Lagune besucht haben musste es diesmal das Myvatn Nature Baths sein. Genauso so einmalig bei so niedrigen Aussentemperaturen in Badewannen Wasser zu steigen. Immer wieder gern.
Weiter ging es zur Grjotagja Höhle zum unterirdischen See. Auch hier wurden Teile einer Spielfimreihe gedreht. Mittlerweile zu heiss zum Baden aber es sah verlockend mit dem klaren blauen Wasser aus.
Die Verwerfungen durch die Kontinentalplatten waren auch hier gut zu sehen.
Als Abschluss besuchten wir noch Dimmurborgir mit interessanten Gesteinsformationen eines Lavafeldes.
Wir bezogen unser Zimmer im Guesthouse Storu Laugar wo wir zwei Mal schliefen. Eine sehr gute Wahl. Zum einen gab es für 20 EUR ein leckeres Abendbuffet und wir hatten einen Hot Pot für uns am Haus. Göttlich.



Dieser Tag sollte ein Highlight der Reise sein. Geplant war eine Walbeobachtungstour ab Husavik. Leider war das Wetter so schlecht, das die Tour storniert wurde. Aber wir erhielten die Möglichkeit am nächsten Tag von Hjalteyri aus zu starten. Da wir dies mit unserer Routenplanung gut vereinbaren konnten nahmen wir das Angebot an. Hoffentlich spielt morgen das Wetter mit.
Damit zogen wir das restliche Tagesprogramm vor. Der Tjörnes Vogelfelsen und die Asbyrgi Schlucht. Wir hofften ein paar Puffins aus der Nähe zu sehen was uns auch gelang. Das Wetter war immer noch stürmisch so das wir uns nicht zu lange mit der Beobachtung der niedlichen Tolpatsche aufhalten konnten. Die Asbyrgi Schlucht sollte man am besten von oben sehen und auf die Felsen wandern. Aber auch am Boden waren die riesigen hufeisenförmigen Felsen beeindruckend.
Der Godafoss war für uns der schönste Wasserfall der Rundfahrt.

Godafoss Wasserfall
Der Godafoss Wasserfall



Guesthouse Storu Laugar – Hotel Laugarbakki



Heute sollte es also mit der Walbeobachtung klappen. Das Wetter spielte schon mal mit. Vorsorglich hatten wir uns in Husavik Tabletten gegen Seekrankheit geholt. Hat während der Kutterfahrt funktioniert, war aber bei der Weiterfahrt mit Auto nicht hilfreich.
Gesehen haben wir 2 Wale. Die Größe der Tiere ist schon eindrucksvoll. Wir hoffen mal das sie durch unser Herumkurven in ihrem Revier nicht zu sehr gestört wurden.



Eigentlich wollten wir noch ins Bad in Hofsos, aber die Zeit war zu weit fortgeschritten. Kein Stress. Deshalb legten wir im Glaumbaer Museum noch einen Stopp ein. Interessant die ursprünglichen Torfbauten zu sehen und einen leckeren Kaffee zu geniessen.
Nachdem wir unser Hotel in Laugarbakki bezogen haben machten wir uns zum Abendessen auf nach Hvammstangi. Dort entdeckten wir mit Kidka einen interessanten Woll-Shop. Unbedingt empfehlenswert.



Hotel Laugarbakki – Stundarfridur



Heute sollte es ein erlebnisreicher Tag werden. Es geht auf die Halbinsel Snaefellsness. Als erstes passierten wir die Gerduberg Klippen – beeindruckende Basaltfelsen. Danach ging es am Eldborg Krater vorbei. Für beide war aber heute keine Zeit, zuviel war noch geplant. Den ersten Stop legten wir am Ytri Tunga Beach ein. Mal schauen ob ein paar Robben beim Sonnenbaden zu beobachten sind.

Weiter ging es Richtung Arnastapi und Hellnar. Viele Steilküsten, spannende Felsformationen, schäumende Brandung. Besonders das Felstor Gatklettur.

Weiter ging es an den Strand Djúpalónssandur, welcher auch aus schwarzen Lavasteinen besteht und ganz besondere Felsformationen bietet. Verrostete Wrackteile eines gesunkenen englischen Trawlers sind noch zu finden, welcher 1984 hier strandete.

Den Abschluss unserer Rundtour machte ein kurzer Stop am Berg Kirkjufell. Wohl der am häufigsten fotografierte Berg in Island aber wir waren wohl schon zu geschafft um ihn richtig geniessen zu können. Wir freuten uns schon auf ein leckeres Abendessen im Hotel. Einige Jachten hatten sich hierhin verirrt. Letztlich konnten wir auch ein paar Islandpferden Hallo sagen.

Stundarfridur – Lighthouse Inn Gardur

Der vorletzte Tag sollte uns über Reykjavik noch einmal zur ersten Unterkunft unserer Reise bringen. Wir liessen den Tag ruhig angehen, Einstimmung auf den Rückflug am nächsten Morgen. Dem Strand haben wir einen letzten Besuch abgestattet und freuen uns auf einen Besuch der Westfjorde 2021, falls Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Noch ein paar Eindrücke von den letzten beiden Tagen.



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